CAN-Bus ist die Bezeichnung für ein in den 1980er Jahren von Bosch entwickeltes Datennetzsystem. Der Name Bus bezeichnet dabei die Art der Verbindung der Geräte untereinander. Beim CAN-Bus sind, wie bei allen Bussen, alle Teilnehmer an den selben Leitungen angeschlossen.

Allen an diesem Bus angeschlossenen Geräten ist es gestattet, die Spannungen auf der CAN-High und CAN-Low Leitung anzuheben (CAN-High) bzw. abzusenken (CAN-Low), um damit Informationen zu anderen Teilnehmern zu übertragen. Jedes zeitlich begrenzte anheben/absenken der Spannung bezeichnet dabei eine Informationseinheit, das sogenannte Bit. Dabei wird zwischen zwei Standards unterschieden: High Speed CAN und Low Speed CAN.

Neben ihren Übertragungsgeschwindigkeiten („High Speed“ mehr 250 tausend Bit je Sekunde, Low Speed < 125 kbit/s) unterscheiden sie sich auch im sogenannten Signalhub. Dieser bezeichnet den Unterschied zwischen den verschiedenen Bitzuständen. Unterschieden wird generell zwischen JA und NEIN-Bits (engl. TRUE und FALSE), häufig auch als 1 und 0-Bits. 1 Bit bedeutet dabei nicht unbedingt eine Erhöhung der Spannung zwischen der CAN High und der CAN Low Leitung. Beim Vergleich zwischen Low Speed CAN und High Speed CAN fällt auf, dass der Signalhub beim LS-CAN deutlich höher ist (+/- 3,6V im Gegensatz zu +/- 1V). LS-CAN ist durch seine geringe Datenrate und seinem größeren Signalhub besser geeignet, um Signal über längere Leitungen zu übertragen. Er wird daher fast ausschließlich für die Karosserieelektronik eingesetzt. Nachteilig ist auf Grund von großer Leitungslänge und hohem Signalhub der größere Energieverbrauch vom LS-CAN.

In modernen Kfz sind in der Regel sowohl Steuergeräte mit LS-CAN als auch HS-CAN Anbindung verbaut. Welcher Standard bevorzugt wird, hängt dabei von der Lage des STG im Fahrzeug und der auszutauschenden Datenmenge ab.

High Speed und Low Speed sind allerdings nicht die einzigen Protokollunterschiede, die in moderenen [C]ontroller-[A]rea-[N]etworks zu finden sind. Ein seit dem Modelljahr 2017 verbreiteter Unterschied zwischen Steuergeräten ist die Unterscheidung zwischen CAN2.0A und CAN2.0B. Diese werden auch als 11-bit (2.0A) und 29-bit-CAN2.0B bezeichnet.

Um diesen Unterschied besser verstehen zu können, ist die Kenntnis des Protokolls, also des Ablaufs des Gesprächs zwischen zwei oder mehreren Steuergeräten, notwendig. Will ein Bus-Teilnehmer/STG eine Nachricht auf den Bus schreiben, so ist er angehalten, stets eine komplette Nachricht aus Anschrift, Begrüßung, Betreff und Grußformel mit Absender zu schreiben. Eine solche Nachricht wird in der Elektrotechnik auch als Frame oder Rahmen bezeichnet. Dies rührt daher, dass die eigentliche Nachricht, von typischen Begrüßungen und Abschiedsworten „eingerahmt“ werden. Eines dieser Grußworte stellt der „Message Identifier (MI)“ dar. Da schließlich alle Teilnehmer immer am Bus angeschlossen sind, sehen auch alle die von anderen Teilnehmern verschickten Frames. Anhand des den Nutzdaten voranstehenden MIs entscheidet schließlich jedes STG, ob die Nachricht für ihn interessant ist oder nicht. So stehen bestimmte Muster im MI für Messwerte oder bestimmte Befehle. Die Begriffe 11-bit und 29-bit CAN beziehen sich auf ebendiesen MI. Somit können STGs mit dem CAN2.0B Standard zwischen 2 hoch 29 Nachrichtentypen unterscheiden (rund 537 Millionen), während STGs mit CAN2.0A nur zwischen 2 hoch 11 (2048) unterscheiden können. Momentan wird der CAN2.0B Std zum Beispiel für das Komfort-STG in der neuen MLB2 Plattform eingesetzt, bereits bekannt aus Audi A4 und Q7. Mit den neuen HEX-V2 und HEX-NET Interfaces sind nun auch Sie in der Lage, die neuen STGs auszulesen und zu codieren! 

QUELLE: www.auto-intern.de


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